Review zum iMpulse Controller
Kleiner Controller für Tablets und Smartphones
Ich besitze zwei Android-Geräte, mit diversen Spielen vollgepackt, und bin viel unterwegs. Oft führt die Touch-Steuerung zu Frust, da mir das haptische Feedback fehlt, ob ich jetzt tatsächlich den Knopf gedrückt habe oder nicht. Was mir also bisher zum Glück noch fehlte war ein Controller, der nicht viel Platz im Gepäck wegnimmt. Die Geräte bisher auf dem Markt waren mir ganz einfach zu groß und sperrig.
Im Sommer stieß ich auf den, per Kickstarter gecrowdfundeten, iMpulse Controller, bestellte, habe ihn heute Vormittag vom Zollamt abgeholt und erste Tests beendet.
Was soll der iMpulse Controller nun alles können? Laut Herstellerangaben ist es nicht nur ein Bluetooth-Gamepad für Android, iOS, Windows & Mac, es soll auch noch eine Media-Fernsteuerung sein (also Musik & Video, lauter, leiser, stumm, stop, play, vor- & zurückspulen) und obendrein ein Schlüsselanhänger, der mit Hilfe einer App die Suche nach den Schlüsseln unterstützen soll.
Geliefert wurde der Controller, ein USB-Kabel zum Laden des Gerätes, und ein Sleeve, zu dem ich später komme.
Der Controller hat zwei Schultertasten auf der Rückseite, ein D-Pad, vier Knöpfe und einen Knopf oben in der Mitte für die Bluetooth-Verbindung und den Wechsel zwischen verschiedenen Modi des Gerätes.
Ihr wollt sicher alle wissen, ob das Ding als mobiles Gamepad taugt, daher mache ich es mit den Zusatzfunktionen kurz:
- Die Schlüsselsuche funktioniert schlicht und ergreifend nicht. Ich hatte mein Nexus 4 und den Controller gepairt und verbunden, beide lagen nicht mal einen Meter nebeneinander, aber es war keine Reaktion zu erkennen. Anderen Reviews zu Folge liegt das nicht an mir oder meinen Geräten, dieses Problem haben viele andere auch.
- Bei der Einrichtung des Controllers sollte mir eine weitere App des Herstellers behilflich sein. Diese konnte ich kein einziges Mal erfolgreich starten. Wirklich benötigt habe ich sie auch nicht.
- Die Medienfernbedienung klappt sofort nach dem Verbinden, da das Gerät schon im Modus dafür startet. Ist natürlich auch keine sonderlich schwere Aufgabenstellung, eine Bluetooth-Fernbedienung auf den Markt zu bringen.
- Als Auslöser für die Kamera des Smartphones lässt sich das Ding ebenfalls benutzen.
- Das Sleeve hat einen Schlitz, um Tablets und Smartphones hinstellen zu können. Bei meinem Nexus 4 ohne Bumper funktionierte das wunderbar, sowohl senkrecht als auch leicht geneigt für besseren Blick. Bei meinem Nexus 7 hingegen wollte es nur senkrecht stehen bleiben, das Gewicht ist für die geneigte Position wohl zu groß und fällt leider um. Ich denke bei einem Tablet ist daher ein Case immer noch die bessere Wahl, um es aufzustellen.
Und nun zu den Gamepad-Funktionen:
Ich musste erst eine neuere Firmware des Herstellers herunterladen, und eine Anleitung die nur auf Windows ausgelegt ist befolgen, um mit meinen Android-Geräten die Gamepad-Funktion nutzen zu können. Mit der Original-Firmware wurde der Controller als Bluetooth-Tastatur erkannt, was nicht wirklich funktionierte. Für iOS kann sich das Firmware-Update aber auch lohnen, da Siri-Funktionen im Auslieferungszustand noch nicht enthalten waren.
Nach dem Update der Firmware konnte ich durch eine bestimmte Tastenkombination in den Gamepad-Modus, und ich war in der Lage “Sonic the Hedgehog” mit dem Controller zu spielen. Und das sehr gut.
Als Kind der NES-, GameBoy und Super Nintendo-Zeit ist mir die Belegung, die sehr an das Super Nintendo-Gamepad erinnert sehr vertraut. Auch mit einigen Emulatoren kommt der Controller gut zurecht, und wenn eins bedenkt wie schlecht einige Retro-Titel sich mit Touch-Steuerung spielen lassen, ist das ein sehr großer Gewinn!
Jedoch unterstützen leider nicht alle Android-Spiele den Gamepad HID-Modus, welcher schon eine ganze Weile und nicht erst seit gestern existiert. Auf der Webseite des Herstellers gibt es zwar eine Liste mit unterstützten Spielen, ob diese gepflegt wird kann ich jedoch nicht sagen.
Ja, einige der damals angepriesenen Funktionen sind für die Tonne, und es ärgert mich doch sehr, dass ich erst eine neue Firmware aufspielen muss, um das Gerät als das was es gedacht war überhaupt einsetzen zu können, nur weil erst nach Release den Herstellern auffiel, dass es ja in Android schon lange die Gamepad-Schnittstelle gibt und DIESE JA VIEL BESSER FUNKTIONIERT ALS DAS WAS IHR DA…
… aber ich könnte mir gerade nichts besseres als mobiles Gamepad vorstellen. Ich möchte kein Gerät in der Größe eines XBox360-Controllers mit mir herumtragen. Dass ich dann keine zwei Analog-Sticks und andere moderne Annehmlichkeiten bekomme ist offensichtlich. Das Layout an den Super Nintendo-Controller anzulehnen ist die richtige Entscheidung, um möglichst viel in möglichst wenig zu packen.
Als ich zuerst auf den Controller stieß war ich schwer begeistert. Jetzt nur noch leicht, aber immerhin noch etwas begeistert. Dass vieles schlicht und einfach NICHT funktioniert, und die Basisfunktion erst nach frickeln, da muss ich schon mehr als ein Auge zudrücken. Aber die Basisfunktion ist so gut umgesetzt, dass ich dann doch nicht mehr so lange vor mich hin schmollen kann.
Vielleicht macht das in Zukunft ja nochmal wer n büsschn besser, so insgesamt.
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